Im Zusammenhang mit dem Hinschied von Fürsprecher Markus Herzig (19. April 1931 – 20. April 2018), Gründerpräsident der Aktion „Kirche wohin?“ und langjähriges Mitglied im Ausschuss und im Zentralvorstand, regte Sonja Däniker, ebenfalls Gründungsmitglied der Aktion „Kirche wohin?“, an der Generalversammlung 2018 in verdankenswerter Weise an, sich die Historie unseres Vereins etwas in Erinnerung zu rufen. Sie bot sogar an, selber einen Beitrag dazu zu verfassen, den wir hier sehr gerne veröffentlichen:
In den Siebziger und Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts informierte sich eine politisch interessierte Zumiker Frauengruppe über kirchliche Hilfswerke. Sie besuchte das Ostinstitut, das Büro Cincera und auch das HEKS (Hilfswerk der Evangelischen Kirchen). Leute, die dort und bei „Brot für Brüder“, „Fastenopfer“ „HEKS“ usw. tätig waren, erklärten, sie wollten sich nicht mehr begnügen mit dem Verteilen von Gütern, sondern politisch aktiv werden. Beeinflusst von dem damals sehr moskaufreundlichen Weltkirchenrat wurde eine neue „Weltordnung“ gefordert. „Bewusstseinsbildung“ war angesagt.
Ahnungslos fütterten derweil brave Kirchgänger das Negerli beim Kirchenausgang. Gewiss dienten ja Kirchensammlungen einem guten Zweck. Man war doch „christlich“! Bitten an den (liberalen) Pfarrer der Ortsgemeinde, Kritik zu üben, waren ergebnislos. Er zeigte zwar Verständnis, wollte jedoch der Kirche nicht „an den Karren fahren“.
In der Folge fanden sich im Jahr 1980 Gleichgesinnte zusammen, um aufklärend zu wirken. So entstand die Aktion „Kirche wohin“. Mit zehn Franken war man dabei.
Diskussionen aller Art belebten die Gründungszeit. Sitzungen, nicht zuletzt auch die Frage nach dem Namen, waren lebhaft. Anklang fand zuletzt ein Vorschlag des Gründungsmitglieds Marianne Walker: „Kirche wohin?“! (Eigentlich interessant, dass sowohl die Initiative wie auch der Name dieses Unternehmens von Frauen kamen).
Nach viel Gratisarbeit und vielen Diskussionen mit ganz verschiedenen Leuten ergab es sich, dass „Kirche wohin?“ nach wenigen Monaten über tausend Mitglieder zählte und ständig weiter wuchs.
Recherchen, Tagungen, Gesprächen mit Befürwortern und Gegnern mehrten sich.
Letztere verstummten schlagartig 1989 nach der Wende, als geistiger und finanzieller Succurs aus dem Osten fehlte.
Heute muss “Kirche wohin“ nicht mehr kämpfen, ist weiterhin aktiv und lebendig, dank anderen Themen und Schwerpunkten.
Vivat, crescat, floreat
Sonja Daeniker
8126 Zumikon, den 12.Juni 2018
Markus Herzig seinerseits hielt im Mitgliederbrief Nr. 82 vom Mai 1992 Rückschau auf die letzen 12 Jahr der Aktion „Kirche wohin?“. Wir erlauben uns, Ihnen diesen Blick in unser Archiv in Form digitaler Dateien (JPG) zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile haben wir ja nun schon beinahe dreihundert Mitgliederbriefe versandt. Aber der Rückblick auf die ersten zwölf Jahre – aus der Feder des Gründerpräsidenten – ist ebenfalls bemerkenswert. Lesen Sie bitte selber:
Geschäftsstelle Verein: «Gesellschaft und Kirche wohin?»
Säntisstrasse 18· 9524 Zuzwil · Tel. 055 442 70 78 · info@gekiwo.ch
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«Gesellschaft und Kirche wohin?»
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